Donnerstag, Mai 17, 2007

Eva und die Great Ocean Road


Foto: 4 von den vormals 9, jetzt 8 der 12 Apostel

Falls ihr euch fragt, wo ich mich gerade aufhalte: Melbourne. (Streng genommen ja schon nicht mehr, aber im Moment komme ich mit den Eintraegen gar nicht nach.) Werde fuer Melbourne jedoch keinen neuen Eintrag verfassen. Erstens gibt es da schon einen, zweitens gefaellt es mir immer noch nicht so gut und drittens kann ich auch kurz die wichtigsten Highlights zusammenfassen. Es folgt die Zusammenfassung: Ich war in St. Kilda (gefiel mir nicht so), im Aldi, habe mich kurz mit einem ehemaligen Arbeitskollegen von Hamilton Island getroffen und habe mir anstatt der benoetigten Flipflops einen Schal gekauft (macht beim Duschen auch viel mehr Sinn). Das Wetter ist tagsueber bei Sonnenschein noch angenehm T-Shirt-warm, abends jedoch ziemlich kuehl.

Warum also bin ich noch mal nach Melbourne? Ganz einfach. Zum einen wollte ich unbedingt die Pinguinparade sehen, zum anderen die Great Ocean Road entlang fahren. Falls jemand noch nichts von der Great Ocean Road gehoert haben sollte: Das ist eine knapp 250 km lange Strasse im Staat Victoria, die sich an der australischen Suedkueste befindet. Eine huebsche Fahrt direkt am Ozean entlang, zumindest die meiste Zeit. Nach einer Weile fuehrt sie naemlich durch den Regenwald im Otway National Park. Da sieht man dann zwar nur ganz selten den Ozean, dafuer aber ganz, ganz viele Koalas! Habe ja inzwischen schon oefters Koalas in freier Wildbahn beobachten koennen, aber derart gehaeuft und derart leicht zu entdecken wie hier waren sie bisher nirgends! Der Name "Koala Curve" hat da nicht zu viel versprochen.

Wir machten mehrere Stopps, unter anderem am Surferstrand Bells Beach und in Apollo Bay, einem kleinen Kuestenstaedtchen. Dann noch mal eine Mini-Wanderung durch den Regenwald. Doch das absolute Highlight waren die 12 Apostles! Das sind bis zu 60 Meter hohe Kalksteinfelsen, die mitten im Meer stehen. Trotz des Namens "Zwoelf Apostel" waren es jedoch immer nur neun, seit 2005 sind es acht. Ein Felsen ist eingestuerzt und das Meer sorgt dafuer, dass die Klippen am Strand pro Jahr ebenfalls um bis zu zwei Zentimeter zurueckweichen. Warum heissen sie nun aber die Zwoelf Apostel? Ich habe keine Ahnung und leider auch keine befriedigende und zweifellos korrekte Antwort erhalten koennen. Da muss ich mich bei Gelegenheit noch mal schlau machen. *wissen will*

Gut, ein paar Felsen im Meer, das klingt jetzt nicht so spektakulaer. Aber taeuscht euch da mal nicht! Die Brandung liess eine Art Wassernebel aufsteigen, es herrschte ein Zwielicht aus dem Zusammenspiel zwischen Sonne und Wolken und verlieh diesem Ort etwas Mystisch-Magisches. Man musste sich nur die knapp tausend anderen Touristen wegdenken. Schade, dass es derart ueberlaufen ist. Ob man wohl zu irgendeiner Tageszeit die Felsen fuer sich ganz allein geniessen kann?

Nachdem wir meiner Meinung nach viel zu kurz an diesem Ort verweilten, ging die Fahrt weiter. Es gab noch andere Formationen zu beobachten, unter anderem Loch Ard Gorge, den Razorback und London Bridge. Hier befinden sich uebrigens wahnsinnig viele Schiffswracks, was der Kueste den passenden Namen "Shipwreck Coast" einbrachte. Und wer mal bei Loch Ard Gorge vorbeischaut, sollte sich sich die Geschichte von "Loch Ard" durchlesen. Hier spielt eine Eva eine gewisse Rolle! (Nein, nicht meinereiner.)

Schliesslich besuchten wir noch die "London Bridge", die heute mit dem Slogan "See a nursery rhyme come true!" beworben wird. Man konnte bis 1990 ueber eine Art Bruecke auf den Felsen laufen. Doch dann stuerzte sie ein. (*singt* "London Bridge is falling down, falling down...") Niemanden ist etwas passiert, zwei Touristen befanden sich jedoch abgeschnitten vom Festland auf der Bruecke. Wurden per Helikopter gerettet. Riesenereignis in Australien, Live-Uebertragung im Fernsehen - schliesslich ist eine australische Ikone eingestuerzt! Das gerettete Paerchen war jedoch aeusserst wortkarg. Unser Tourguide verriet uns auch warum: Die beiden waren anderweitig vergeben und sind quasi live, in Farbe und landesweit beim Fremdgehen erwischt worden! Dumm gelaufen. Da zeigt sich mal wieder: Fremdgehen lohnt sich nicht, frueher oder spaeter kommt es immer raus. Was sich aber auf jeden Fall lohnt, ist die Great Ocean Road! Somit hat das London Bridge-Paerchen zumindest eine gute Entscheidung getroffen. Ob sie das wohl troesten konnte...?

Keine Kommentare: